In den 80iger Jahren wurde von KODAK der VPS, ein Color-Negativ-Film etabliert. Dieser Film hatte eine weiche Gradation, eine Empfindlichkeit von 160 ISO, und war als 120 er oder 135 er Film konfektioniert. 
Die meisten Portraitfotografen arbeiteten zu dieser Zeit mit der Mamiya oder Hasselblad- Mittelformat-Spiegelreflexkamera. Da waren dann im Negativformat 6x6 cm bei der Hasselblad 12 Bilder pro Film,
im Negativformat 6x7 bei der Mamiya waren waren es 10 Bilder.

Die Ausarbeitung der Abzüge machten die Color-Labore, z:B. das Kodak-Fachlabor in Stuttgart.
Da standen die ersten Portrait-Printer mit Color-Analyzer. Die Laborantin konnte von dem Negativ ein positives Fernsehbild sehen, um die Farbe und die Dichte einzustellen. Es war wichtig, als Fotograf mit einem sehr präzisen Ausschnitt zu arbeiten, da Korrekturen im Labor schwierig und teuer waren. Für die Fotografen war es neu, zu einem überschaubaren Preis Color-Vergößerungen zu bekommen.

Das Kodak-Labor in Stuttgart bot Workshops an, wie man mit dem neuen Film umgehen konnte. Dazu gab es Marketing-Tools für das neue Medium. Die Workshop waren immer gut besucht.
Die Hochzeits- und Portraitfotografie boomte. 

Nach der Kodak boten dann auch andere Labors Workshops an. Damals wurden die Wurzeln gelegt zu den heute bekannten "Fotoevents" wie Babybauch, Erotic-Shootings usw.

Der VPS konnte den Hautton sehr gut wiedergeben. Er musste aber sehr genau belichtet werden. Ich arbeitete damals mit einem Blitzbelichtungsmesser und stand immer im Kontakt mit dem Labor, das mir meine Analyzer-Werte mitteilte. Wenn Ausschnitt und Wert stimmte, bekam man vom Labor immer nach wenigen Tagen richtig gute Resultate. 

Das Problem beim VPS waren bei Hochzeitsfotos die Brautkleider, die immer etwas warm bzw leicht gelblich dargestellt wurden. Viele Kollegen dachten, daß man dieses Problem mit Überbelichten in den Griff bekommt. Das war aber nicht so, und so leistete ich viel Aufklärungsarbeit bei Kollegen, wie die Filme richtig zu belichten sind.

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