Der Meisterkurs nahm nach Anfangsschwierigkeiten Fahrt auf. Wir hatten verschwenkbare Linhof- und Sinar Fachkameras, eine Negativ- und Positiv-Colorentwicklungsmaschine, mehrere Broncolor- und Multiblitz- Blitzsysteme und einige Mittelformatkameras. Zu dieser Zeit wurde in der Werbe- und Architekturfotografie mit Plattenkameras fotografiert. Das Bild wurde auf eine Mattscheibe an der Rückseite der Kamera seitenverkehrt und auf dem Kopf stehen projeziert. Wir hatten ein schwarzes Tuch über dem Kopf und stellten die Kamera ein.
Der Film war plan in einer Kassette, die mit einem Schieber vor Lichteinfall gesichert war.
Kurz vor der Aufnahme kam der Schieber aus der Kassette und das Bild wurde belichtet.
Das Filmmaterial musste zuvor in der Dunkelkammer in die Kassette gelegt werden.
Es gab 9x13 cm, 4x5 inch, 13x18 cm oder 8x10 inch Filmmaterial.
Zur Kontrolle gab es Polaroid Material in unterschiedlichen Größen.
Entsprechend waren auch die Vergrößerer.
Die Teile 1 und 2 waren der theoretische und praktische Teil, die in Stuttgart am Bildungszentrum für Berufsfotografie stattfanden. Lehrer bzw Ausbilder waren Berufsschullehrer von der Johannes-Gutenberg-Schule in Stuttgart und verschiedene Kollegen, die uns am BBZ oder im Studio ihre Arbeit zeigten.
Das Ergebnis waren und sind natürliche Portraits, die eine Geschichte erzählen.
Wenn ich heute gestylte Fotos von Personen zB auf einem Prospekt für einen Automobilbauer sehe,
dem der Stylist die letzte Locke um die Ecke föhnt und die Hand, die lässig in der Hosentasche sein soll, so dreht, daß diese "vorteilhaft" aber völlig verkrampft aussieht, muss ich grinsen.
Diese Geschichte schreibe ich, wie ich Lust und Zeit habe, weiter..
